Die Sterbegeldversicherung - Ohne hohe Bestattungskosten ein Abschied in Würde
Der Gedanke an den eigenen Tod und die damit verbundenen Belastungen für die Hinterbliebenen ist für die meisten Menschen verständlicherweise fast ein Tabuthema. Dennoch sollte für diesen Fall Vorsorge getroffen werden. Das Sprichwort "Nur der Tod ist umsonst" gilt nicht - im Gegenteil - Sterben ist teuer geworden, zumal seit 2004 das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen weggefallen ist. Die Bestattungskosten betragen laut Stiftung Warentest (Oktober 2016) im Durchschnitt zwischen 7.000 Euro und 10.000 Euro. Neben der Trauerbewältigung werden die Angehörigen mit hohen finanziellen Belastungen konfrontiert. Der Ausweg aus dieser Situation ist der Abschluss einer Sterbegeldversicherung. Diese sichert dem Verstorbenen ein würdiges Begräbnis und schützt die Hinterbliebenen auch ohne staatliches Sterbegeld vor hohen Kosten.
So viel kostet eine einfache Bestattung - Ein Überblick
Die Kosten einer Bestattung variieren je nach Bestattungsart und fallen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich aus. Mit diesen Kosten müssen Hinterbliebene im Durchschnitt rechnen:
Diese Leistungen bietet eine Risikolebensversicherung
Leistungen des Bestattungsinstituts (Sarg, Aufbahrung, Überführung) | 1.600 € |
Gebühren für Urkunden (Totenschein, Sterbeurkunde) | 120 € |
Friedhofsgebühren und Grabpflege für 20 Jahre | 1.280 € |
Anlage des Grabes (Steinmetzleistungen, Grabstein) | 2.500 € |
Kosten für Blumenschmuck und Kränze | 600 € |
Kosten für Trauerfeier (Gästebewirtung, Redner, Musik) | 900 € |
Bestattungskosten insgesamt: | 7.000 € |
Mit einer Sterbegeldversicherung auf der sicheren Seite
In Deutschland sind die Hinterbliebenen in jedem Falle gesetzlich verpflichtet, für die Kosten einer Bestattung aufzukommen. Wichtig zu wissen: Das gilt auch, wenn das Erbe ausgeschlagen wird. Reicht der Nachlass nicht aus, um die Bestattungskosten zu decken, müssen die Hinterbliebenen diese Kosten in voller Höhe übernehmen. Daher kann es zu großen finanziellen Einbußen kommen. Eine teilweise Entlastung durch das Sterbegeld gibt es seit 2004 nicht mehr.
Eine Sterbegeldversicherung übernimmt die Kosten der Beerdigung in Form einer Geldleistung bis zur vereinbarten Versicherungssumme.
Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?
Die Versicherungssumme ist vom Versicherten frei wählbar. Da es vom Staat kein Sterbegeld mehr gibt, sollte diese aber mindestens 7.500 Euro bis 8.000 Euro betragen, um die Bestattungskosten einer einfachen, aber dennoch würdigen Beerdigung zu decken. Viele Menschen machen sich zu Lebzeiten Gedanken, auf welche Weise sie ihre ewige Ruhe finden möchten. Je nach Bestattungsart und speziellen Wünschen können dann auch schon mal fünfstellige Beträge zusammenkommen, so dass die Versicherungssumme entsprechend hoch sein soll.
Wann sollte eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen werden?
Es ist stets von Vorteil, sich bereits in jüngeren Jahren für eine Sterbegeldversicherung zu entscheiden. Die Beiträge sind dementsprechend niedrig und ab einem bestimmten Alter, je nach Tarif meist mit 65 oder 85 Jahren, wird die Versicherung beitragsfrei gestellt bei vollem Erhalt des Versicherungsschutzes.
Was bedeutet Wartezeit und Gesundheitsprüfung?
Während der sogenannten Wartezeit ist der Versicherer zur eingeschränkten Leistungserfüllung berechtigt. Im Sterbefall während dieses Zeitraumes (meist 18-36 Monate) wird je nach Tarif entweder nur der bisher entrichtete Beitrag ausgezahlt oder es erfolgt eine prozentual gestaffelte Auszahlung der Versicherungssumme. Eine Ausnahme bildet Tod durch Unfall. Hier wird die volle Versicherungssumme ausgezahlt, in manchen Tarifen sogar in doppelter Höhe.
Eine andere Tarifvariante ist die Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit. Hier sieht der Versicherer jedoch eine Gesundheitsprüfung vor. Ein ärztliches Attest ist nicht nötig. Der Antragsteller muss lediglich einen Fragebogen hinsichtlich bestehender Erkrankungen wahrheitsgemäß ausfüllen.
Zahlt die Sterbegeldversicherung in jedem Fall?
Die Sterbegeldversicherung wird grundsätzlich bei Eintritt des Versicherungsfalles ausgezahlt, unabhängig von der Art des Todes, das heißt auch bei Mord/Selbstmord, wobei in letzterem Fall eine gewisse Wartezeit vorgesehen werden kann.
Worauf müssen die Hinterbliebenen im Sterbefall achten?
Zunächst ist es wichtig, den Versicherer frühzeitig zu informieren. Die Sterbegeldversicherungen sehen dabei unterschiedliche Fristen vor, ein Tod durch Unfall muss stets innerhalb von 48 Stunden gemeldet werden. Zur Geltendmachung des Anspruchs sind die Sterbeurkunde und ein Attest zur Todesursache einzureichen.
Fazit: Eine Sterbegeldversicherung lohnt sich in jedem Fall
Mit einer Sterbegeldversicherung sind die Angehörigen in finanzieller Hinsicht abgesichert. Es ist sinnvoll, die einzelnen Angebote der Versicherer in einem Versicherungsrechner zu vergleichen und eine Versicherung den individuellen Bedürfnissen entsprechend auszuwählen. Mit dieser gibt der Versicherte seinen Hinterbliebenen die Möglichkeit, ohne Geldsorgen von ihm in würdiger Form Abschied zu nehmen.